
. . . den Titel dieses Science Fiction Films von Steven Spielberg aus den später 70er Jahren eines längst vergangenen Jahrhunderts hab ich natürlich bewusst gewählt. Denn um nichts anderes geht es dieses Mal.
Science Fiction – und ja, es geht auch ohne Weltraum-Geballer. Das belegt James P. Hogan mit seiner Riesen-Trilogie, die ich leider erst jetzt für mich entdeckt habe.
James P. Hogan schreibt das Jahr 2028. Der Mond ist längst zum festen Stützpunkt geworden. Er wird erforscht und ausgebeutet. Dabei wird ein toter Raumfahrer gefunden. Seine mumifizierten sterblichen Überreste befinden sich in einem Raumanzug, dessen Technik die der Erdtechnik weit überlegen ist. Die Untersuchungen ergeben, dass er mindestens 50.000 Jahre alt ist und eines natürlichen Todes starb. Wenn man verdursten, verhungern, ersticken als natürlichen Tod ansieht. So unklar ist, woher er kommt, von wem er abstammt, wie er auf den Mond kam, was er dort wollte, so klar ist auf jeden Fall: Die Geschichte der Menschheit muss erstens überdacht und neu geschrieben werden, und sie ist zweitens nicht einzigartig im Universum.
Spannend entwickelt Hogan die Diskussion um die Thesen der Herkunft des „Lunarers“. Dabei werden die bei ihm gefundenen technischen Gerätschaften ausgewertet, seine fremde Sprache, in dem Fall natürlich die bei ihm gefunden schriftlichen Unterlagen, entziffert, übersetzt und geben einen spannenden Verlauf der wissenschaftlichen Diskussion und Entwicklung wider.
Das Hogan, der den Roman bereits 1977 schrieb, dabei einige technische Entwicklungen auf der Erde nicht vorhersah, sei ihm verziehen. Denn sein „Lunarer“ macht noch immer handschriftliche Aufzeichnungen in Tagebuchform. Technisch seit vielen Jahren überholt. Hogans Wissenschaftler paffen und rauchen, dass es selbst dem Marlboro-Man schlecht geworden wäre. Da ist der 1941 geborene Hogan doch zu sehr der Technik und den sozialen Gepflogenheiten seiner Zeit verbunden. 2010 starb Hogan und hat daher schon noch die in Riesenschritten erfolgte technische Entwicklung im Bereich der Mikro- und Nanotechnik erlebt.
„Das Erbe der Sterne“ entstand als direkte Reaktion auf Stanley Kubricks 1968 erschienen Film „2001 – Odyssee im Weltraum“, der Hogan gefallen hatte – bis auf das Ende. Seine Kollegen wetteten jeder fünf Pfund, dass es ihm nicht gelänge, selbst einen SF-Roman zu veröffentlichen. Also schrieb Hogan „Das Erbe der Sterne“. Das Buch erschien im Original 1977. Jahre später fragte er Arthur C. Clarke nach der Bedeutung des Endes in „2001“, worauf dieser angeblich erwiderte, dass das Ende in „Das Erbe der Sterne“ zwar mehr Sinn ergebe, das Ende von „2001“ jedoch mehr Geld eingebracht habe.
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