So sind Journalisten Menschen, die sich „hauptberuflich an der Verbreitung und Veröffentlichung von Informationen, Meinungen und Unterhaltung durch Massenmedien beteiligen“. Sagt jedenfalls der Deutschen Journalisten-Verband. Der müsste es eigentlich wissen, denn schließlich vertritt die Berufs- und Standesorganisation an die 35.000 Mitglieder.
Die Berufsbezeichnung Journalist ist in Deutschland rechtlich nicht geschützt. Es gilt der freie Zugang zum Journalismus aufgrund der Meinungs- und Pressefreiheit nach Artikel 5 des Grundgesetzes.
Und das hat der Journalist gemein mit dem Autoren, der eben nicht hauptberuflich für Massenmedien wie Zeitungen, Magazine, Rundfunk und/oder Fernsehen arbeitet.
Ein Autor ist im weitesten Sinn ein Verfasser „literarischer“ Werke, die den Gattungen Epik, Drama und Lyrik oder auch der Fach- und Sachliteratur zugeordnet werden. Als Autoren werden zudem, wenn auch seltener und meist mit eher juristischem Beiklang, die Urheber von Werken nicht-literarischer Natur (etwa der Musik, Fotografie, Filmkunst) sowie einzelner Wissenschaftszweige (vgl. auch Softwareautoren, Gesetzesautoren, Autoren in der Zoologie als Erstbeschreiber eines Lebewesens etc.) bezeichnet. Darüber hinaus hat sich für die Erfinder von Autorenspielen (German-style Games) die Bezeichnung Spieleautor etabliert (Quelle: Wikipedia).
Man erkennt anhand dieser Definition, dass der Begriff des Autors ein sehr viel größeres Feld abdeckt als der des Journalisten.
Oft genug jedoch entstammen Autoren von Büchern (sowohl der Belletristik als auch von Drehbüchern) dem Journalismus. Auch der umgekehrte Weg kommt vor, ist jedoch erfahrungsgemäß seltener. Kaum jemand wird sich den Berufswunsch des Buchautoren erfüllen können, denn er ist kein Lehrberuf. Selbst ein Student der Germanistik oder Literaturwissenschaft mit dem festen Ziel, Autor zu werden, wird einen steinigen Weg vor sich haben und Kärrnerarbeit leisten müssen, bevor er von seinen Buchveröffentlichungen leben können wird.
Natürlich gibt es wie in jedem Berufszweig Ausnahmen. Aber selbst ein gefeierter Literat und Literaturnobelpreisträger wie Thomas Mann hatte einen bürgerlichen Beruf erlernt – nämlich den des Versicherungskaufmanns. Zumindest würde man ihn heute als solchen bezeichnen. Und Günter Grass absolvierte nach dem Krieg ein Praktikum als Steinmetz und studierte später Grafik und Bildhauerei, bevor er Literat wurde.
Da ist der Zugang zum Journalismus einfacher. Jede Lokalzeitung bietet Praktika an, sucht Volontäre. Zwar gibt es für den Beruf des Journalisten keine verbindlich festgelegten Ausbildungsrichtlinien wie zum Beispiel für den Friseur, Schlosser, Installateur oder Elektriker.
Aber die in den vergangenen Jahrzehnten entstandenen Journalistenschulen in Deutschland entwickelten ihre eigenen und durchaus anspruchsvollen Standards. Viele der heute bekannten Journalisten entstammen diesen Journalistenschulen. Anne Will beispielsweise absolvierte nach der Journalistenschule in München, der auch Günter Jauch seine journalistische Ausbildung verdankt, Mitte der 1980er Jahre ein Praktikum beim Spandauer Volksblatt in Berlin, wo ich zu dieser Zeit Redakteur war.