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SWP-Leser Tanzen mit den Vampiren

Stuttgart. Am Ende standen sie alle und feierten Musical und Darsteller mit standing Ovations: Der „Tanz der Vampire“ im Palladium Theater endete in einem Sturm der Begeisterung im mit rund 1500 Besuchern fast ausverkauften Theater. Darunter befanden sich auch zahlreiche Leser der Südwestpresse, die in drei Bussen aus Ulm, Heidenheim und Crailsheim als VIPs ins SI-Zentrum chauffiert worden waren.

Für die Besucher des „Tanzes der Vampire“ war es eine der letzten Vorstellungen in Stuttgart. Denn von Anfang September an ist Hamburg Transylvanien, wo das Stück nach dem gleichnamigen Film von Roland Polanski aus dem Jahr 1967 spielt.

Nicht alle kannten dessen Inhalt, an den sich das Musical genau anlehnt. Für die 81-jährige SWP-Leserin Irmgard Ortmann beispielsweise erschloss sich das Stück erst, nachdem Tochter Birgit und Enkel Rebecca und Patricia ihre Großmutter damit vertraut gemacht hatten.

Sie habe vom Text nicht viel verstanden, sagte die Dame. Häufig besuche sie italienische Opern: „Da wird oben immer der Text eingeblendet!“

Auch das Bühnenbild und die Kulissen, hinter die man leider keinen Blick werfen durfte, hatten wenig Ähnlichkeit mit denen eines traditionellen Theaters. Sie wurden ferngesteuert und wie von Geisterhand bedient und verändert. Mit Hilfe von Frontprojektionen wurden Spezialeffekte auf die Bühne gezaubert, die zum Beispiel urplötzlich einen tief verschneiten Winterwald in Transsilvanien simulierten.

Denn genau dorthin hatte es den kauzigen Forscher Professor Abronsius und seinen jungen Assistenten Alfred auf der Suche

nach Vampiren verschlagen. In einem Dorf stößt der Professor auf erste Hinweise auf die Vampire. Überall hängt Knoblauch. Der hält Vampire ab. Das müssen auch einige Zuschauer gewusst haben, die sich vorsichtshalber rechtzeitig vor Beginn der musikalischen Reise reichlich Knoblauch einverleibt hatten.

Sie blieben tatsächlich von den Vampiren verschont, die auf ihrer Jagd nach frischem Blut auch die Bühne verließen und ihre potenzielle Beute durch den Zuschauerraum hetzten.

Eine Einlage, die besonders Patricia Bächtle aus Göppingen gefiel: „Cool, dass die Schauspieler durch die Zuschauerreihen gehen“, freute sie sich in der Pause. Großmutter Irmgard Ortmann, Mutter Birgit Ortmann-Bächtle und deren Töchter Rebecca und Patricia waren mit den SWP-Tickets glücklich: „Wir sitzen exakt in der Mitte“, was einen guten Blick auf die Bühne sicherstellte.

Mit Lob und Begeisterung sparten auch Maria und Martin Schöppler aus Crailsheim nicht: „Das Musical ist witzig, lustig, hat Tempo und Action. Das Orchester ist super und die Musik sehr impulsiv und ausdrucksstark.“ SWP-Leserin Maria Schöppler war schon zuvor begeistert vom „Tanz der Vampire“ und steckte damit ihren Mann an. Sie hatte es bereits bei der ersten Aufführung in Stuttgart von 2000 bis 2003 gesehen.

Bei der Musik des 1997 unter der Regie von Roman Polanski in Wien uraufgeführten Musicals griff man tief in den Fundus bereits erfolgreicher Songs. Das Lied „Totale Finsternis“, das sich als Leitmotiv durch das gesamte Stück zieht, beruht auf Bonnie Tylers Song von 1983 “ Total Eclipse of the Heart“. Andere haben Stücke von Meat Loaf als Vorbild ? insgesamt ein musikalischer Reigen durch viele Songs, die Pop-Geschichte geschrieben haben.

Die bequeme Fahrt in den modernen Reisebussen genossen alle SWP-Leser. Man stieg am vorgegebenen Treffpunkt ein und wurde bis vor die Eingangstür des SI chauffiert. Dort wartete in der Lounge das spezielle Angebot für die SWP-Leser. Ein eigener

SWP-Leser – Tanz der Vampire. Drei Genrationen Vampirtänzer: Rebecca Bechtle, Birgitt Ortmann-Bächtle, Irmgard Ortmann und Patricia Bechtle (von rechts) aus Göppingen. Foto: staufer.press

 

Bereich mit kostenlosen nicht alkoholischen Getränken, die von der freundlichen Bedienung gebracht wurden. Kein Anstellen, kein Gedränge. Ein Service, den auch Iris und Martin Soldner aus Crailsheim zu schätzen wussten.

Allerdings kannte auch Iris Soldner das Stück bereits: „Ich war schon mit meiner Tochter hier.“ Und beider Begeisterung muss so groß gewesen sein, dass sie danach Ehemann und Vater Markus ansteckten, der dann im Juni die Karte mit dem SWP-Angebot von seiner Schwester zum 50. Geburtstag geschenkt bekam.

Und die Begeisterung von Markus Soldner wurde bestätigt: „Einfach überwältigend!“ sagte ein sichtlich überwältigter Markus Soldner in der Pause. „Die Musik, das Bühnenbild ? einfach super. Meine Erwartungen sind übertroffen.“ Und auch in seiner Frau wurden die Erinnerungen wach: „Die Musik ist gewaltig. Gigantisch wie beim letzten Mal.“

Die Musik war laut, es wurden sogar Ohrstöpsel für empfindliche Naturen angeboten. Aber die lehnten die Ortmann-Bächtles ab. Man müsse es filterlos genießen. Auf Patricia Bächtle hatte die Lautstärke der Musik sogar einen Nebeneffekt: „Es macht mir Gänsehaut!“ Dazu habe auch wesentlich die Stimme des Professor Abronsius (Victor Petersen) beigetragen, der seinen Text im ersten Akt mit einer Geschwindigkeit vortrug, dass selbst einem Vampir hätte schwindelig werden können.